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Veröffentlicht am 16. Oktober 2024
Online-Magazin

Unverzichtbarer Umweltschutz: Ein Einblick in das Abwasserlabor in Oldenburg

In Kläranlagen gibt es mehr zu betrachten als das, was wir mit bloßem Auge sehen können. Bereits seit 2001 gehört das Labor zum OOWV und ist ein wichtiger Bestandteil der Kläranlage in Oldenburg.

Tägliche Probenentnahmen auf dem Gelände der Kläranlage

Jeden Werktag beginnt das Team des Abwasserlabors mit einem Rundgang über das große Gelände der Kläranlage. Rund eineinhalb Stunden sind die Mitarbeitenden unterwegs, um Proben an verschiedenen Stellen – vom Zulauf über Zwischenstufen bis hin zum Ablauf – zu sammeln. Im Labor werden die Proben dann genauestens analysiert. Es wird untersucht, was im Abwasser ankommt, wie es der Biologie geht und wie sauber das gereinigte Wasser wieder abfließt.

Verantwortlich für Betriebsanalytik und Messtechnik

Das Team ist für die Betriebsanalytik und die Betreuung der Messtechnik auf der Kläranlage Oldenburg verantwortlich. Warum sie das tun? Unser größter Schatz liegt unter der Erde: Grundwasser in hervorragender Qualität, das der OOWV zu Trinkwasser aufbereitet. Eine Ressource, die es zu schützen gilt. „Als großer Wasserver- und Abwasserentsorger hat der OOWV natürlich ein besonderes Interesse daran, dass wir das Abwasser so sauber wie möglich zurück in den Naturkreislauf geben“, sagt Jürgen Wachtendorf. Der Diplomingenieur für Chemietechnik leitet das Abwasserlabor auf der Kläranlage in Oldenburg und behält mit seinen fünf Kolleginnen alle wichtigen Messwerte im Auge. Auch, weil Einleitgenehmigungen in den Vorfluter – hier in Oldenburg ist es die Hunte – nur mit strengen Auflagen erteilt werden. Gefragt sind beispielsweise klassische Werte wie Kohlenstoff-, Stickstoff- und Phosphorverbindungen im Abwasser. Sie unterliegen den Grenzwerten nach Einleitgenehmigung und geltendem EU- und Bundesrecht, die eingehalten werden müssen. 

Mikroskopische Untersuchungen der Belebungsbecken

Ein wichtiger Bestandteil der Arbeit im Labor ist die Mikroskopie der Schlämme aus den Belebungsbecken. Diese Untersuchungen geben Aufschluss über den Zustand der Biologie in der Kläranlage. So können notwendige Maßnahmen, wie Anpassungen bei der Belüftung, getroffen werden. Auch die Kläranlagen des OOWV in der Region werden durch das Labor in Oldenburg analytisch unterstützt.

Zukünftige Herausforderungen: Verschärfte Grenzwerte und neue Reinigungsstufen

Das Tagesgeschäft wird sich in Zukunft ändern – nämlich durch die neue EU-Kommunalabwasserrichtlinie, in der unter anderem die Verschärfung von Grenzwerten in den Kläranlagenabläufen geregelt ist. Einige OOWV Kläranlagen werden eine vierte Reinigungsstufe errichten müssen, um künftig auch Spurenstoffe wie Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Kosmetika, Hormone und Industriechemikalien entfernen zu können. Doch schon jetzt ist das, was am Zulauf das Abwasser belastet, am Ablauf zu 90 Prozent entfernt. „Eine gewaltige Leistung! Das gereinigte Abwasser hat zwar keine Trinkwasserqualität. Aber es ist so weit gereinigt, dass es verträglich für den Vorfluter ist – ein unverzichtbarer Beitrag für den Umweltschutz. Abwasserreinigung ist für mich ein großes Stück Daseinsvorsorge“, sagt Jürgen Wachtendorf.

Akkreditierung und Zulassung

Das Abwasserlabor Oldenburg ist nach kommunaler Abwasserverordnung des Landes Niedersachsen zugelassen. Es ist durch die Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditiert.

Weitere Infos zu unserem Abwasserlabor finden Sie hier.