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Projekte & Forschung

OGER – Optimierte Grundwassererkundung: Mit Geophysik den Untergrund verstehen

Wenn Wasserversorger genau wissen wollen, wie es in der Welt unter ihren Füßen aussieht, müssen sie nachsehen. Das heißt, sie müssen bohren, um geologische Schichtabfolgen zu erfassen und Grundwasserproben zu ziehen. Mit einem neuen Untersuchungsverfahren soll sich das zumindest teilweise ändern.

Um geologische Zusammenhänge zu erkennen, müssen Wasserversorger Bohrungen durchführen. Und genau genommen ist danach auch nur die Untergrundbeschaffenheit am jeweiligen Bohrpunkt bekannt, was der Erstellen großräumiger Modelle beeinflusst. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) erforscht nun in einem Projekt zusammen mit den Partnern Hamburg Wasser, dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) und dem Unternehmen Terratec Geophysical Services eine weniger invasive Möglichkeit, die die Daten der Bohrungen ergänzt: Bewährte seismische und geoelektrische Verfahren zur Untersuchung des Untergrunds werden dabei kombiniert.

Bild vom Aufbau des Untergrunds

Fachleuten soll das Verfahren ein genaueres räumliches Bild vom geologischen Aufbau des Untergrunds liefern. Die Zahl der notwendigen Bohrungen wird dadurch verringert. Der Name des durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderten neuen Forschungsprojekts: Optimierte Grundwassererkundung – kurz OGER. Nach fast einem Jahr Vorbereitung erfolgte der Auftakt im November 2023 in Hude.

Der innovative Charakter des Projekts ergibt sich daraus, dass seismische und elektrische Verfahren zusammen eingesetzt und ausgewertet werden, was im Rahmen von gängigen grundwasserbezogenen Messkampagnen nicht üblich ist. Die Ausbreitung von seismischen Wellen im Untergrund ist vergleichbar mit der einer Wasserwelle auf einem ruhigen See. Sie breitet sich aus und wird je nach Eigenschaft des Untergrunds unterschiedlich an die Oberfläche zurückgeworfen, wo sie empfangen und ausgewertet wird. Daraus lassen sich vielfältige geologische Informationen ableiten.

Verfahren wird in zwei Gebieten getestet

Als OGER-Fallstudien sind zwei Regionen vorgesehen, in denen detaillierte hydrogeologische Erkundungen durch Hamburg Wasser und den OOWV erfolgen: Hamburg-Sülldorf und das südliche Huder Gemeindegebiet. Die Fallstudien ermöglichen, dass die Methodik getestet wird und ihr Mehrwert unmittelbar in die Praxis einfließt. Die Zeit ist reif: Aufgrund des steigenden Wasserbedarfs – auch durch die Einflüsse des Klimawandels – sind umweltschonende Erkundungsmethoden zur Schaffung von Planungssicherheit gefragt.

Für das untersuchte Gebiet im Landkreis Oldenburg liegen dem OOWV bereits gute Daten vor, unter anderem ein 3D-Untergrundmodell, das zum Abgleich der Forschungsdaten dienen kann. Wenn sich die im Projekt anvisierte Methode als Erfolg erweist, können zukünftig noch genauer und schonender Untergrundverhältnisse erkundet werden – bei weniger Bohrungen.

Eine Vielzahl von Untergrunddaten wurden bei geophysischen Messungen im Rahmen des Forschungsprojekts Optimierte Grundwassererkundung (OGER) in Hude gesammelt.

Laufzeit: Das Projekt läuft bis zum 27.11.2025.

Rolle des OOWV: Partner

Projektpartner: Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Hamburg Wasser, Terratec Geophysical Services

Projektleitung Konsortium: Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG)

Ansprechpartner:innen: Dr. Konstantin Scheihing, Franziska Meergans

Kontakt: izw@oowv.de

Föderung des Projekts

Die Dauer des Forschungsprojekts OGER ist noch bis Ende November 2025 angelegt. Insgesamt investieren die Projektpartner gemeinsam knapp 634.000 Euro und werden dabei mit rund 350.000 Euro durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gefördert.