B-WaterSmart – Auf dem Weg zur wassersmarten Region
In sechs Reallaboren forschen 35 europäische Partner im Rahmen des EU-geförderten Forschungsprojekts für den Schutz unserer Wasserressourcen. Einer dieser Partner ist der OOWV, der gleich an mehreren Ansätzen forscht.
Pilotanlage zur Wiederverwendung des anfallenden Brüdenwassers
Eines der sechs Reallabore befindet sich in Ostfriesland. Auf dem Standort des Molkereiunternehmens DMK in Edewecht wurde im Rahmen des Projekts eine Pilotanlage zur Wiederverwendung des dort anfallenden Brüdenwassers gebaut. Bei dem Prozess der Milchverarbeitung entstehen durch dessen Aufkonzentrierung mittels Verdampfung und Membranfiltration große Mengen an Prozesswasser. Trotz der konstant guten Qualität des abgetrennten Wasserstroms, wird dieser nicht vollständig genutzt, da für weitere Nutzungszwecke eine Qualität analog zu Trinkwasser erforderlich ist. Durch die Kombination einer biologischen Aufbereitung mit dem Einsatz einer Ultrafiltration und Umkehrosmose in der Pilotanlage konnte eine trinkwasserähnliche Qualität des gereinigten Brüdenwassers erreicht werden. Der nächste Schritt ist nun, eine großtechnische Realisierung mit allen Beteiligten abzustimmen.
Smarte Verbrauchsprognose
Ein weiterer Projektbaustein ist die intelligente Messung von Wasserverbräuchen. Spätestens seit 2018 ist auch der Bevölkerung deutlich geworden, dass sehr trockene Sommer zukünftig öfter vorkommen werden. Um weiterhin eine sichere Trinkwasserversorgung im Zuge der damit verbundenen Herausforderungen garantieren zu können, setzen wir beim OOWV auf moderne Technologie, um möglichst genaue Verbrauchsprognosen erstellen zu können. Den Kundinnen und Kunden soll dadurch je nach den spezifischen Bedürfnissen die jeweils beste Versorgung zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise werden Wasserressourcen geschont, da die Menge und die Art des in der Region benötigten Wassers vorhergesehen werden können.
Getestet wurde das System seit Mai 2022 in der Stadt Lohne. In den Bereichen „Im Heidewinkel bis Friedrichstraße, „Von-Dorgelow-Straße und in Teilen des Gebiets „Pariser Straße / Mühlhausener Straße“ erfassen seither insgesamt fünf Sonden den Durchfluss in den Trinkwasserleitungen.
Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen die Grundlage bilden, um zukünftig den Wasserverbrauch für einen Tag im Voraus stundengenau vorherzusagen zu können. Außerdem arbeiten wir an einem digitalen Instrument, um den kurzfristigen Wasserbedarf der privaten Haushalte besser zu verstehen. Die Vorhersage dieses Bedarfs kann uns dabei helfen, das Versorgungssystem zum Beispiel im Fall von Spitzenlasten optimal zu steuern.
Des Weiteren wurde ein strategischer Fahrplan hin zu einer wasser-smarten Region bis 2050 erstellt. Dieser wurde gemeinsam mit regionalen Akteuren entwickelt.
Laufzeit: Das Forschungsprojekt B-WaterSmart läuft seit dem 1. September 2020 und endet am 30. August 2024.
Rolle des OOWV: Partner
Projektpartner: 34 externe Projektpartner
Partnerländer: Norwegen, Belgien, Niederlande, Spanien, Italien, Portugal
Projektleitung Konsortium: IWW
Ansprechpartner:innen: Julia Oberdörffer, Kerstin Krömer, Dr. Kolja Hesse
Kontakt: izw@oowv.de
Förderung des Projekts
Dieses Projekt wird im Rahmen der Zuschussvereinbarung Nr. 869171 vom Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 der Europäischen Union finanziert.