Wasser clever speichern: b:rainTank im Kreishaus vorgestellt
Auf Einladung des LEADER-Regionalmanagements „Wesermarsch in Bewegung“ haben wir unser innovatives Projekt zur cleveren Speicherung von Regenwasser im Kreishaus Brake vorgestellt: den b:rainTank.
Im großen Sitzungssaal des Kreishauses des Landkreises Wesermarsch plätscherte es gestern am späten Nachmittag unablässig. Kein Grund, den Hausmeister zu rufen. Der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) stellte hier auf Einladung des LEADER-Regionalmanagements „Wesermarsch in Bewegung“ sein innovatives Projekt zur cleveren Speicherung von Regenwasser vor: den b:rainTank. Das beeindruckende Modell, ausgestattet mit kleinem Dach, Regenrinne, Wassertank, Sprinkleranlage und Steuerungstechnologie zeigte den anwesenden Vertreterinnen und Vertretern aus Kommunen, Landwirtschaft, Bildung und Naturschutz ganz praktisch, wie die Technologie funktioniert.
„Die Steuerung des b:rainTanks macht jeden Regenspeicher smart“, erklärte Kay Schönfeld, OOWV-Regionalleiter für den Landkreis Vechta und Teil des Projektteams. „Im Grunde eignet sich die Steuerung für alle Größen, von der Regentonne im Garten bis zum Regenrückhaltebecken.“
So funktioniert der Speicher
Die Funktionsweise: Wenn Niederschlag angekündigt ist, leert sich der Speicher im Vorfeld, um den später fallenden Regen aufzunehmen. Beispielsweise bei Starkregenereignissen werden so vielerorts kleine Volumina geschafft, die Folgen wie Überflutungen abfedern können. Das Hirn des b:rainTanks ist die Steuerungseinheit, in der der Minicomputer Raspberry Pi werkelt. Die Open Source Software, die der OOWV über einen Link auf seiner Website bereitstellt, fragt alle fünf Minuten die Wetterdaten für den jeweiligen Standort ab und agiert entsprechend. Zusammengebaut muss die Steuerung selbst werden, denn es handelt es sich nicht um einen Fertigbausatz, sondern vielmehr um ein Do-it-yourself-Projekt. Die Einkaufsliste und eine detaillierte Beschreibung sind ebenfalls über die Website des OOWV zu finden.
„Wir haben ein Interesse daran, dass das System genutzt wird – schon allein deshalb, weil es in Summe dabei hilft, die Menschen vor Starkregenschäden zu schützen“, berichtete Kay Schönfeld. „Doch als Wasserver- und Abwasserentsorger können wir die Steuerung nicht einbaufertig herstellen. Aber wir können jeden in die Lage versetzten, dies zu tun.“
Gesteuert wird der b:rainTank über eine App, die in den gängigen App Stores zur Verfügung steht. In ihr ist jederzeit der aktuelle Wasserstand in der Regentonne zu sehen, sie bietet Zulauf- und Ablaufdaten und lässt die Nutzer individuelle Einstellungen vornehmen.
Franziska Meergans, Referentin für Internationale Zusammenarbeit und Wasserinnovationsnetzwerke und Leiterin des Projekts rund um den b:rainTank, führte aus, wie es mit dem Projekt weitergehen soll: „Wir wollen den b:rainTank auch im Sinne der Digitalisierung weiterentwickeln. Das soll unter anderem in einem anstehenden EU-Projekt geschehen. Außerdem freuen wir uns über Feedback und Ideen zur Weiterentwicklung in der Region.“
Feedback und Ideen gab es in der abschließenden Diskussion reichlich, Bürgermeister und Lehrkräfte entwickelten spontan Kooperationsideen.
Der b:rainTank wurde im Rahmen eines LEADER-Kooperationsprojektes der Regionen „Vechta“ und „Wesermarsch in Bewegung“ entwickelt.
Software, Bauanleitung und Co. gibt es auf dieser Website unter Projekte & Forschung.