Boden bewahren, Wasser schützen – was der Ackerbau dafür leisten kann
2. Bodentag von OOWV und Ackerbauzentrum Niedersachsen
Großenkneten. Vom Humusaufbau über Wasserspeicherung bis hin zur Förderung des Regenwurms – der 2. Bodentag des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) und des Ackerbauzentrums Niedersachsen, realisiert mit Unterstützung der Gesellschaft für konservierende Bodenbearbeitung e.V. (GKB), hat eine große Palette an Themen aufgegriffen. Die Tagung war Teil der Veranstaltungsreihe zum Programm Ökolandbau des OOWV. Unter dem Titel „Bodenfruchtbarkeit und Wasserschutz“ trafen sich rund 100 Gäste am Donnerstag, 20. Februar 2025, auf Gut Moorbeck bei Großenkneten. Weitere fast 100 Teilnehmende waren virtuell zugeschaltet. Im Mittelpunkt stand die zentrale Bedeutung von Humus für den Wasser- und Bodenschutz. Vertreterinnen und Vertreter aus den für Ernährung, Landwirtschaft und Umwelt zuständigen Bundes- und Landesbehörden, von der Landwirtschaftskammer und aus der Agrarforschung diskutierten ebenso mit wie Praktiker aus der Landwirtschaft. Informative wissenschaftliche Vorträge mischten sich so mit Erfahrungsberichten vom Acker und praktischen Tipps.
Der Humusgehalt eines Bodens sei ein wichtiger Einflussfaktor für die Bodenfruchtbarkeit und damit für die Ertragsfähigkeit einer Ackerfläche, erklärte Dr. Christina Aue, Projektleiterin des Programms Ökolandbau beim OOWV. Aus der Perspektive des Wasserverbands ebenfalls entscheidend: „Die Förderung des Humusgehalts in Böden ist auch deshalb so wichtig, weil er die Fähigkeit des Bodens erhöht, Wasser und Nährstoffe zu speichern sowie Schadstoffe zu filtern. Das beeinflusst bestenfalls Menge und Qualität des Grundwassers positiv." Es gebe allerdings auch Herausforderungen durch den Klimawandel, die Versiegelung von Flächen und die landwirtschaftliche Bewirtschaftung. Vor diesem Hintergrund sollte die Veranstaltung dazu beitragen, Prozesse in Böden besser zu verstehen und Lösungsansätze anzubieten.
Mitveranstalter des 2. Bodentages war das Ackerbauzentrum Niedersachsen, dessen Träger der Verein Netzwerk Ackerbau Niedersachsen (NAN) ist. Geschäftsführer Hilmar Freiherr von Münchhausen: „Völlig unabhängig davon, ob ein Hof konventionell oder ökologisch bewirtschaftet wird, gilt es, die Bodenfruchtbarkeit zu bewahren, das Bodenleben zu fördern und das Wasser zu schützen.“ Dafür notwendige Maßnahmen und Veränderungen der Bewirtschaftung müssten im Dialog von Forschung und Praxis hinsichtlich ihrer ökologischen und ihrer ökonomischen Auswirkungen bewertet werden. Das Erhalten und Aufbauen von Humus sei ein Schlüssel nicht nur für den Wasserschutz, sondern auch für die Förderung des Bodenlebens und als Kohlenstoffspeicher auch ein Beitrag zum Klimaschutz, so das NAN.
Expertise und viel Erfahrung mit bodenschonenden Bewirtschaftungsformen auf dem Acker brachte die mit zwei Referenten vertretene GKB ein – ein großer Mehrwert für den 2. Bodentag. „In Zeiten, in denen die Nutzungskonkurrenz um Wasser durch den Klimawandel zunimmt, sind die heute vorgestellten ackerbaulichen Maßnahmen, die Boden- und Wasserschutz vereinen, besonders wertvoll“, betonte Uwe Sütering, OOWV-Bereichsleiter für Wasserwirtschaft und Qualitätsüberwachung.
