OOWV-Kläranlage Barßel wird modernisiert
Barßel. Eine große Fläche aus gelbem Sand findet sich dieser Tage auf dem Gelände der Kläranlage des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbands (OOWV) in Barßel. Gesichert durch einen Bauzaun entstehen hier direkt neben dem Betriebsgebäude neue Bauwerke, die die Anlage modernisieren werden. Projektleiter Gerold Eiben gibt einen Überblick über die zu erledigenden Arbeiten:
„Nach dem die vorbereitenden Arbeiten erledigt sind, werden hier Gründungspfähle gesetzt, um die Standfestigkeit der neuen Bauwerke sicherzustellen. Außerdem errichten wir einen neuen Sandfang. Das ist wirtschaftlicher, als den alten zu sanieren. Zudem bauen wir ein den Erfordernissen gerecht werdendes Maschinengebäude, in dem die neue mechanische Vorreinigung untergebracht wird. Anschließend stellen wir eine zweite Zufahrt zum Kläranlagengelände her. LKW, die beispielsweise den anfallenden Klärschlamm abholen, müssen dann nicht mehr in dem engen Bereich wenden oder vor einem verschlossenen Tor auf der Westmarkstraße halten. Das schont die Infrastruktur und mindert das Unfallrisiko.“
Die neuen Strukturen werden auch der zukünftigen Entwicklung der Gemeinde Rechnung tragen können.
Die Kläranlage Barßel wurde Ende der 1980er Jahre in Betrieb genommen. Rund 1.200 Kubikmeter (1,2 Millionen Liter) Abwasser aus Barßel, Elisabethfehn und Reekenfeld werden hier jeden Tag gereinigt. Ursprünglich war die Modernisierung gar nicht so groß geplant, lediglich die Rechenanlage, die das ankommende Schmutzwasser von grober Fracht befreit, sollte erneuert werden. Bei den Prüfungen wurde schnell klar: Hier muss größer gedacht werden, um die Spuren der Zeit und damit den Betrieb der Anlage weiterhin zu garantieren. Das Maschinengebäude hatte Anpassungsbedarf in Sachen Arbeitsschutz und -sicherheit, die technischen Anlagen und der Sandfang mussten erneuert werden.
Anlagenleiter Hans-Gerd Janssen ist froh über die Entscheidung, die Baustellen auf einmal anzugehen: „Mit Blick auf die Ersatzteilbeschaffung für die alten Anlagen ist es gut, dass wir die Kläranlage nun in einem Rutsch neu aufstellen. Die Kollegen und unsere Anlagenkoordinatorin Rena Thaden waren darin bisher sehr kreativ und vorausschauend und haben alles wunderbar am Laufen gehalten. Doch auch sie arbeiten lieber eine Zeit lang auf einer Baustelle, um anschließend die Abwasserreinigung ohne Beschaffungssorgen gewährleisten zu können.“
Da die Baustelle etwas neben der bestehenden Anlage gelegen ist, kann der Betrieb normal weiterlaufen. Gesondertes Lob hat Projektingenieur Gerold Eiben für die Kommune parat: „Die Zusammenarbeit ist wirklich gut. Bei der Herstellung des Fahrradwegs durch die Gemeinde wurde schon die noch zu bauende Zufahrt zur Kläranlage berücksichtigt. Wenn Dinge so funktionieren, macht die Arbeit noch mehr Spaß.“
1,9 Millionen Euro investiert der OOWV hier in die Sicherung der Abwasserbeseitigung vor Ort. Die Bauarbeiten können voraussichtlich Ende 2025 abgeschlossen werden können.