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Veröffentlicht am 4. September 2024
Online-Magazin
Wasserschutz

Heidesee: Ein Fenster in das Grundwassers

Wenn man am Heidesee in Holdorf spazieren geht oder sich an einem warmen Tag im kühlen Wasser erfrischt, ist man sich oft nicht bewusst, welch wichtige Funktion dieses Gewässer erfüllt.

Infotafeln am Heidesee

Der Heidesee ist ein Fenster ins Grundwasser,“ erklärt Kay Schönfeld, OOWV-Regionalleiter für den Landkreis Vechta. Denn der Wasserstand des Heidesees zeigt deutlich an, wie es um das Grundwasser vor Ort bestellt ist.

Diese wichtige Verbindung ist nun für alle sichtbar gemacht worden: Auf Anregung eines Ratsmitglieds hat die Gemeinde Holdorf drei neue Schautafeln am See aufstellen lassen. Diese Tafeln erklären anschaulich, was es bedeutet, wenn man auf den See blickt – oder sogar darin schwimmt. „Wenn die Menschen hier schwimmen, dann schwimmen sie in Wasser, das aus derselben Quelle stammt wie das Trinkwasser, das zu Hause aus dem Hahn sprudelt: nämlich aus dem Grundwasserkörper,“ betont Dr. Wolfgang Krug, Bürgermeister von Holdorf.

Wasserförderung und Wasserkreislauf im Fokus

In einer Zeit, in der der Klimawandel zunehmend spürbar wird, ist es von zentraler Bedeutung, über die Zusammenhänge von Wasserförderung und Wasserkreislauf aufzuklären. Im wasserreichen Nordwesten Deutschlands sind die Auswirkungen noch nicht so drastisch wie in anderen Regionen. Doch auch hier lässt sich ein Wandel beobachten: Die Niederschläge verändern sich. Es gibt mehr Starkregen, der schnell abfließt, und weniger langanhaltenden Landregen, der das Grundwasser auffüllt.

„Der OOWV hat bereits mehrere Projekte initiiert, um Trinkwasser für industrielle Zwecke durch Brauchwasser aus anderen Quellen zu ersetzen,“ berichtet Dr. Krug. Dies ist nur ein Beispiel dafür, wie der OOWV auf die sich verändernden Bedingungen reagiert. „Der Schutz der Ressourcen liegt im ureigensten Interesse des OOWV,“ fügt Kay Schönfeld hinzu. „Es ist wichtig, dass möglichst viele Menschen bewusst mit Trinkwasser umgehen. Infotafeln wie diese lenken den Blick auf die Zusammenhänge.“

Gemeinsam für den Ressourcenschutz

Die Gemeinde Holdorf ist ebenfalls aktiv, wenn es um den Schutz und die Auffüllung der Grundwasserressourcen geht. Projekte wie die Entsiegelung von Flächen, Rigolensysteme und Regenwasserzisternen gehören hier zum Alltag. „So lange, wie hier bereits an dem Thema gearbeitet wird, könnte man fast sagen, dass die sogenannte Schwammstadt in Holdorf erfunden wurde,“ meint Dr. Krug mit einem Augenzwinkern. „Jeder Tropfen, der versickern kann, zählt. Ebenso jeder Tropfen, der nicht gefördert werden muss.“

Zum aktiven Grundwasserschutz vor Ort kann jeder beitragen, und das beginnt im eigenen Haushalt. „Indem wir weniger Wasser nutzen, tragen wir alle dazu bei, das Grundwasser zu schonen. Denn auch das Wasserwerk in Holdorf fördert nur so viel, wie benötigt wird. Bleibt zu Hause der Hahn zu, bleibt mehr Wasser im Boden,“ fasst Dr. Krug zusammen.

 Der Heidesee ist somit nicht nur ein malerischer Ort zum Entspannen, sondern auch ein bedeutender Indikator für die Gesundheit des Grundwassers in der Region. Die neuen Schautafeln laden dazu ein, den See und seine Verbindung zum Grundwasser mit neuen Augen zu betrachten – und bewusster mit der wertvollen Ressource Wasser umzugehen.

Für einen weiteren  Einblick in die Beziehung zwischen Wasser und Natur bietet der nahegelegene Rundweg „Baum & Natur Holdorf“ auf der Allee der Jahresbäume eine abwechslungsreiche Entdeckungstour.