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Veröffentlicht am 2. Oktober 2024
Online-Magazin

Starkregenvorsorge: So schützen Sie Ihr Haus vor Starkregen und Rückstau

Starkregenereignisse werden immer häufiger und stellen das Abwassersystem vor große Herausforderungen. Wenn das Kanalnetz überlastet ist, kann es zu einem Rückstau kommen, der tief liegende Bereiche Ihres Hauses, wie den Keller, überschwemmen kann. Damit es nicht so weit kommt, sollten Hausbesitzer Maßnahmen ergreifen, um sich vor den Folgen von Starkregen und Rückstau zu schützen.

Warum ist ein funktionierendes Entwässerungssystem so wichtig?

Bereits bei der Planung neuer Baugebiete wird viel Wert auf eine gute Entwässerung gelegt. Dazu zählen ein ausreichend dimensioniertes Kanalsystem, Regenrückhaltebecken und Stauraumkanäle, die die Wassermassen besser bewältigen können. Doch auch das modernste Kanalsystem kann bei extremen Regenfällen an seine Grenzen kommen. Aus diesem Grund müssen auch Hausbesitzer Maßnahmen ergreifen, um Überschwemmungsschäden vorzubeugen. Zudem sind private Entwässerungsgräben und Mulden in der Verantwortung der Grundstückseigentümer, die dafür sorgen müssen, dass diese ordnungsgemäß instand gehalten werden.

Wann ist eine Rückstausicherung notwendig?

Wenn Abwasser nicht schnell genug abfließen kann, kann es über Toiletten, Waschmaschinen oder Bodenabläufe in Kellerräume eindringen. Besonders gefährdet sind Räume, die unter der sogenannten Rückstauebene liegen – das heißt, unterhalb des Niveaus, bis zu dem das Wasser im Kanal ansteigen kann. Die Rückstauebene liegt in der Regel auf Höhe der Straßenoberkante. Für alle Räume, die unterhalb dieser Ebene liegen, ist der Einbau einer Rückstausicherung gesetzlich vorgeschrieben. Diese verhindert, dass Abwasser bei einem Rückstau ins Haus fließt.

So schützen Sie Ihren Keller vor Rückstau

Eine bewährte Methode, um Überschwemmungen durch Rückstau zu verhindern, sind Rückstauklappen. Diese funktionieren ähnlich wie Ventile: Sie lassen Abwasser aus dem Haus hinaus, blockieren aber den Rückfluss, wenn es im Kanalnetz zu einem Rückstau kommt. Die Klappen schließen sich in der Regel automatisch. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme kann auch ein manuell bedienbarer Absperrschieber installiert werden, der im Notfall verschlossen werden kann.

Wenn in Ihrem Haus noch keine Rückstausicherung vorhanden ist, kann diese in der Regel nachgerüstet werden. Wenden Sie sich dafür an einen Fachbetrieb, der den Einbau professionell durchführt. Es ist ebenfalls wichtig, dass Rückstauklappen regelmäßig gewartet werden, um sicherzustellen, dass sie im Ernstfall einwandfrei funktionieren.

Weitere Schutzmaßnahmen gegen Starkregen

Neben Rückstauklappen gibt es noch eine Reihe anderer Maßnahmen, um sich vor Starkregen zu schützen. Versiegelte Flächen wie asphaltierte Höfe oder gepflasterte Zufahrten verhindern, dass Regenwasser versickern kann und erhöhen die Belastung des Kanalsystems. Stattdessen sollten Sie unversiegelte Flächen in Erwägung ziehen, die das Wasser aufnehmen können. Alternativen wie Rasengittersteine, Kies oder durchlässige Pflastersteine ermöglichen eine natürliche Versickerung des Niederschlags.

Auch ein naturnaher Garten mit einem Teich kann helfen, große Regenmengen aufzunehmen und die Entwässerung zu entlasten. Dränagen, Rigolen, Brunnen oder Versickerungsschächte können das Regenwasser gezielt ableiten. Gründächer bieten ebenfalls eine sinnvolle Lösung, da sie Wasser speichern und somit die Kanalisation entlasten. Gräben sind eine weitere Möglichkeit, um Wasser aufzufangen, sollten jedoch regelmäßig gereinigt werden, um ihre Funktion zu gewährleisten.

Fazit

Um sich vor den Folgen von Starkregen zu schützen, sollten Hausbesitzer nicht nur auf technische Lösungen wie Rückstauklappen setzen, sondern auch bauliche und gestalterische Maßnahmen ergreifen. Eine Kombination aus Entsiegelung von Flächen, natürlicher Wasseraufnahme durch Teiche und Gründächer sowie regelmäßiger Wartung der Schutzsysteme hilft, Überschwemmungsschäden zu vermeiden und das Haus sicherer zu machen.